Mittwoch, 5. November 2014

Erneut Unwetter über Ligurien

Wenn der Zivilschutz in Ligurien eine Unwetterwarnung herausgibt, sollte man besser aufmerken. Der lässige Umgang mit den metereologischen Hinweisen kann böse Folgen haben, wie erst Anfang Oktober 2014 wieder in Genua zu sehen.
Eben ist wieder so ein Unwetter,
aus Frankreich kommend, über Ligurien hinweggezogen. Die Umweltbehörde ARPAL warnte
rechtzeitig und eindringlich. Seit der Katastrophe in Genua Anfang November 2011, die mehrere Menschenleben forderte, ist man mit der höchsten Warnstufe vielleicht ein bißchen zu schnell bei der Hand. Bloß nichts verkehrt machen. Die Bürgermeisterin von Genua wurde damals bei einem Opernbesuch vom Hochwasser in ihrer Stadt überrascht.
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch regnete es in der Provinz Imperia ohne Unterlass. Die Argentina war am frühen Morgen nur noch 50 cm davon entfernt, über die Ufer zu treten. Der heftige Wind und die Sturmflut stauten das Wasser des Flusses. Auch Roya und Nervina verzeichneten hohe Wasserstände.
In Ceriana (Passo Ghimbegna) fielen 224 mm Niederschlag, Triora und Montalto Ligure meldeten 198, Sella di Gouta 195, Colle Belenda 175, Verdeggia 167. Die Feuerwehren von Sanremo und Ventimiglia rückten über 60mal aus.
Im Moment sind mehrere Provinzstraßen teilweise gesperrt. Die SP 51 zwischen der Via Aurelia und Castellaro und die Straße zwischen Sarola und Olivastri, unterbrochen auch die Verbindung zwischen Montalto und Carpasio (nach Montalto kommt man ohne Schwierigkeiten).  Ein kleiner Abgang wurde bei Agaggio auf der SP 548 im Tal der Argentina gemeldet, aber die Straße ist passierbar. Ein 15 m langes Stück der SP  82 ist zwischen Bajardo und Berzi abgerutscht. Nachdem in Ceriana die Marke von 150mm Regen überschritten war, wurden sicherheitshalber 15 Familien evakuiert, die in der Zone wohnen, die im Jahr 2000 von einer Mure verschüttet wurde. In Imperia ist die Incompiuta nach Diano Marina wegen der Gefahr von Steinschlag gesperrt. Bordighera wurde in der Nacht von einer Sturmflut heimgesucht. Kurzzeitig war dort auch der Zugverkehr unterbrochen, weil Äste auf den Gleisen lagen.
Und - oh Schreck - in Monesi di Triora wurden die ersten Schneeflocken gesichtet.
Die Ponente scheint das Schlimmste hinter sich zu haben, die Front ist Richtung Levante gezogen. Die Schulen bleiben geschlossen, bis die Unwetterwarnstufe 2 heute um Mitternacht aufgehoben wird.