Dienstag, 28. Dezember 2010

Stare verdunkeln Liguriens Himmel

Die Stare sind da. Riesige Schwärme der Singvögel färben die Olivenhaine Liguriens schwarz. Ihr Rauschen ist selbst bei geschlossenen Fenstern zu hören. Die Jäger müssen dem Treiben verbittert zuschauen. Ihr Vorstoß, eine Ausnahmegeneh- migung für den Abschuss von Staren
(storni) und Buchfinken (fringuelli) zu erwirken, ist in Genua Anfang November 2010 gescheitert. Den angedrohten EU-Sanktionen sei Dank.


Der Regionalrat gab für 48.000 Euro bei der Universität Genua erneut eine Studie in Auftrag, die die Auswirkungen der Vogelmassen auf die Landwirtschaft untersuchen soll. Ebendies war bereits im Jahr 2000 erforscht worden. Ergebnis: Die Stare verursachen keine nachweisbaren Einbußen bei der Olivenernte. Die Bauern sehen das natürlich anders und die Jäger sowieso.

An den Vogelmassen kann man sich jedenfalls kaum satt sehen und fast möchte man glauben, der Frühling sei schon da. Auch Rotkehlchen, Mönchsgrasmücken, Zaunkönige und Zeisige legen gerade einen Zwischenstopp in Ligurien ein - nach dem Gezwitscher zu urteilen - und dem, was die Katzen anschleppen.

Dass der Schwarm ein gut Maß an Sicherheit bietet, kann man an den jungen Turmfalken sehen. Sie landen nach ihren Stößen ins Leere ziemlich bedröppelt auf den Strommasten und schauen den davon stiebenden Vögeln hinterher.