
der Altstadt ragt, ist verschwunden. Der Nudelproduzent ließ den Schandfleck kurzerhand am Computer ausradieren.

Paolo Strescino, der Bürgermeister der Stadt, hatte deshalb 2010 einen Wettbewerb angeregt. Bürger konnten direkt und formlos handgezeichnete Vorschläge zur Aufhübschung des Turms ins Rathaus schicken. Strescino selbst hatte auch eine glänzende Idee: Den Stein des Anstoßes mit goldbraunen Photovoltaikplatten verkleiden. Man sah es schon vor sich, wie sich die Abendsonne in den Paneelen spiegelt ... Es blieb beim Status Quo.

Die Baugenehmigung dazu wurde 1959 erteilt. Erst als das Hochhaus fertig gestellt war, folgte der kollektive Aufschrei: Brutto, cattivo, impossibile. Über die Jahre wurden immer wieder Gedankenspiele betrieben, wie man die brutale Wirkung des Gebäudes abmildern könnte. Ein Rückbau um drei oder vier Stockwerke kam ins Gespräch. Doch die Wohnungseigentümer sperrten sich.
Und so wird der "palazzo delle poste" - so genannt, weil er auf Initiative einer Post- und Telegraphenkooperative entstand - wohl weiter ein Monument des schlechten Geschmacks und der Respektlosigkeit gegenüber gewachsenen Strukturen bleiben.