Das
neue Olivenöl ist da, für manch einen Anlass zu einem Großeinkauf für
sich und die Lieben daheim. Damit die Freude an "Liguriens Gold"
ungetrübt bleibt, hier ein paar Tipps. Olivenöl hat nämlich auch Feinde:
Licht, Luft, Temperatur und Zeit. Behandelt man es falsch,
verliert es
rasch seine charakteristischen Eigenschaften.Seine anfänglich leicht gelb-grüne Färbung wechselt unter längerer Lichteinwirkung ins Gelb-Orange. Dieser chemische Prozess führt letztlich dazu, dass das Öl verdirbt.
Zu lange der Luft
ausgesetzt, oxidiert es ebenfalls und wird ranzig. Nach dem Gebrauch
sollte das Öl deshalb immer gut verschlossen werden. Damit nicht genug:
Zu warm aufbewahrt (das heißt über 18 Grad), wird Olivenöl rasch
ungenießbar. Die optimale Lagertemperatur liegt zwischen 15 und
18 Grad. Bei unter 10 Grad flockt Olivenöl aus. Die Eintrübung ist zwar
fürs Auge nicht schön, aber weder für den Menschen noch für das Produkt
selbst schädlich. Mehrere Tage bei Zimmertemperatur machen das Öl wieder
flüssig.
Anders als mancher Wein wird Olivenöl mit der Zeit nicht
besser – ganz im Gegenteil. Nach einem Jahr stellt man deutliche
Geschmacksveränderungen fest. Das Öl ist dann zwar nicht verdorben im
eigentlichen Sinn, aber schon der ranzige Geruch wird einen davon
abhalten, den Rest aufzubrauchen
Es lohnt sich auch aus diesem Grund nicht, Öl auf Vorrat zu kaufen.
Bei Sonderangeboten ist es wichtig, auf das Verfallsdatum zu achten („Da
consumarsi preferiblemente entro....“, gefolgt vom Datum) und daran zu
denken: Je frischer das Öl, desto besser ist es.
Terracotta-Gefäße mit
großer Öffnung wären eigentlich auch heute noch die beste Art der
Aufbewahrung. Doch wer hat daheim schon eine Cantina? In der Antike
verwendete man tönerne Amphoren, jene ersten allgegenwärtigen
Einweg-Behälter, deren Scherben sich in Rom zu dem Hügel Testaccio
türmten. Später wurden Lederbeutel eingesetzt. Die waren zwar
unzerbrechlich, in hygienischer Hinsicht aber eher bedenklich. Ab dem 3.
Jahrhundert nach Christus ging man dazu über, Olivenöl in Holzfässern
zu lagern und zu transportieren.
Heute wird das Olivenöl in Stahltanks
gelagert, aus denen es dann in Glasflaschen abgefüllt wird. Diese sind
durchaus zweckmäßig. Dunkel und verschlossen in einem Küchenschrank in
einiger Entfernung zum Herd aufbewahrt, halten Glasflaschen Öl lange
Zeit frisch.
Vom Gebrauch von metallenen Ölkännchen und anderen
Öl-Spendern ist abzuraten: Befindet sich auch nur ein kleiner Rest
ranzigen Öls darin, wird auch das frische Öl binnen kurzem umkippen.
Also macht man´s am Besten wie die Italiener: Flasche auf den Tisch!