Mobiles Internet im Urlaub, das kann teuer werden. Schnell hat man das gültige EU-Limit von 59,90 erreicht und der deutsche Anbieter zieht die Notbremse. Wer dann mit seinem Smartphone noch weiter surfen will, muss sich explizit für ein höheres
Limit entschieden haben, beziehungsweise ein solches nach der erfolgten Sperre aktiv festlegen. Wie kann man also in Italien online gehen, ohne in die Kostenfalle zu tappen?
Besorgen Sie sich doch einfach eine italienische SIM-Karte! Ob TIM, Wind, Tre oder Vodafone, man wird Sie beim Kauf nach Ihrer Steuernummer und einem Ausweis fragen. Die „codice fiscale“ bekommt jeder Ausländer problemlos. Er muss sich allerdings die Mühe machen, bei der Agenzia delle Entrate einen entsprechenden Antrag zu stellen. Die Nummer wird gleich vor Ort errechnet.
Man kann aber auch die italienische Steuernummer online erstellen (Ausländer geben im Feld „comune di nascita“ ihr Geburtsland ein, Germania, Svizzera, Austria …). Die Nummer stimmt, ihr liegt der offizielle Schlüssel zu Grunde. Meist wird sie im Telefon-Laden akzeptiert. Einen Versuch ist es allemal wert.
Hat man endlich seine SIM-Card, ist man mit einem passenden Daten-Tarif fein raus. Emails abrufen, am Strand den Rückflug bestätigen, für die Freunde daheim ein paar Fotos hochladen, skypen … mit einer Flatrate kein Problem.
Die SIM-Karte und etwaige Guthaben darauf bleiben unbegrenzt gültig, wenn man wenigstens einmal im Jahr ein Gespräch tätigt, oder eine SMS verschickt.
Telefonieren kann man natürlich mit der Karte auch. Für eingehende Auslandsgespräch fallen keine Roaming-Gebühren an!
Tipp: Nur weil man selbst mit TIM (oder Wind, Tre, Vodafone) telefoniert - und alle Freunde ebenfalls - heißt das nicht, dass man auch den Internet-Zugang dieses Anbieters nutzen muss. Die Netzabdeckung ist besonders im Hinterland Liguriens löchrig wie ein Schweizer Käse. TIM schafft es oft nicht mal, ein vernünftiges EDGE-Netz zur Verfügung zu stellen.
Finden Sie also lieber vorher heraus, welcher Anbieter rund um Ihr Feriendomizil die höchste Bandbreite bietet. Schalten Sie dazu in den Einstellungen Ihres Handys oder Smartphones die automatische Netzsuche auf manuell. Alle verfügbaren Netze und ihre jeweilige Bandbreite werden jetzt angezeigt (UMTS oder HSDAP werden aber nur angezeigt, wenn Ihr Handy auch UMTS/HSDAP-fähig ist!).
Ein Internet-Stick ist meist die schlechtere Lösung. Die SIM-Karte, die da drinnen steckt, kann nicht zum Telefonieren benutzt, das Gerät nicht für einen anderen Anbieter konfiguriert werden und Sie können die Internet-Verbindung nicht auf Ihrem Smartphone nutzen. Dann doch lieber das Smartphone zum Hotspot machen, um den Laptop online zu bringen.
Und noch ein Tipp: Immer nur so viel Guthaben auf die Karte laden, wie benötig. Sonst werden aktivierte Tarife automatisch monatlich abgebucht, bis das Geld aufgebraucht ist. Oder daran denken, den Tarif rechtzeitig zu kündigen, dann muss man allerdings im nächsten Italien-Urlaub für den Daten-Tarif erneut die Aktivierungsgebühr bezahlen.