ging es dann mit dem Ristorante steil bergab. Die junge Leute, die das Lokal übernahmen, hatten mehr Interesse an der Bar, gastronomisch herrschte Finsternis. Umso gespannter sind wir, zu sehen, wie sich das Management von
Lalla, die jetzt den Laden schmeißt, auswirkt. Es ist Anfang Oktober und obwohl es vom Prino kühl heraufkraucht, sitzen wir gemütlich draußen auf der überspannten Terrasse. Die Bedienung ist jung, freundlich und geduldig. Es dauert, bis alle Acht sich entschieden haben.
Das Schnitzel
Milanese (7 Euro) ist zart, aber an einem Ende nicht ganz
durchgebraten, die Panade knusprig, die Pommes (3,50 Euro) sind so, wie
man sie liebt. Auch die Pizza aus dem Holzofen (Margarita 5 Euro,
Quattro Stagioni 6 Euro) wird sehr gelobt. Eine Freundin hat sogar mutig
Lende mit grünem Pfeffer bestellt (sottofiletto; 9 Euro) und wurde
nicht enttäuscht. Die „verdure al vapore“ (gedämpftes Gemüse; 3,50 Euro)
bestanden aus Salzkartoffel und grünen Bohnen, für einen Vegetarier
vielleicht ein wenig einseitig. Und die Tagliatelle alle Vongole (8
Euro)? Die Muscheln lecker und absolut frisch, die Nudeln etwas
ereignislos. Beilagensalat 3,50 Euro.
Der spritzige weiße Hauswein kostet 6 Euro pro Liter, da kann man
wirklich nicht meckern. Der Espresso ist mit 2 Euro recht teuer, dafür
schlägt das "coperta" nur mit einem Euro zu Buche.Ein paar gönnen sich noch ein Dessert. Es gibt die Klassiker aus der Kühlung, die crema catalana (3,50 Euro) ist dann auch nur lauwarm. Dass die Abrechnung ewig dauert, ist unsere eigene Schuld. Ganz deutsch, wird paarweise oder einzeln bezahlt und umständlich von der Gesamtrechnung abgezogen.
Inzwischen ist es 22 Uhr und es sitzen nur noch Einheimische im Lokal.
Am Ende haben wir zu acht für 141 Euro getafelt und sind uns einig: Das Preisleistungsverhältnis stimmt. Die Küche ist bodenständig und reell und man sitzt nett, zumindest draußen. Und die Toiletten - Männlein und Weiblein getrennt - sind auch für Bakterienphobiker machbar.
Ein Verdauungsspaziergang über die Malteserbrücke und durch die malerischen Gassen Dolcedos muss jetzt noch sein. Die große Beleuchtung ist schon abgeschaltet. Auch hier muss gespart werden.