Kaum etwas kann sie vom Quell ihrer Begierde fern halten. Durch
landläufige Moskitonetze fliegen sie glatt hindurch. Der Angriff erfolgt
lautlos. Ein leiser Flügelschlag über der Haut, ein schneller Biss und
weg sind sie. Schon manch einem haben
sie Ligurien gründlich verleidet. Pappataci heißen die kleinen Biester
hierzulande und jetzt ist ihre Zeit.
Was zunächst teuflisch juckt, hinterlässt bei den meisten Menschen kaum Spuren. Bei den Beißern handelt es sich um Sandmücken (Phlebotosmus
papatasi), von der Gruppe der „Pool"-Sauger. Sie ritzen mit ihren
breiten Mundwerkzeugen die Haut an und saugen dann den so entstehenden
„Pool" aus Blut und Lymphe auf. Und das ohne vorherige Betäubung, wie
von der Stechmücke gnädig praktiziert. Deshalb empfindet man wohl die
Angriffe der Pappataci als besonders unangenehm.
Sandmücken sind rund ums Mittelmeer weit verbreitet und durch ihre
großen Flügel leicht zu erkennen. Sich
ihnen auszusetzen ist mitunter nicht ungefährlich.
Die Blutsauger können
das Pappataci-Fieber übertragen, auch Toskana-Fieber genannt,
eine Viruserkrankung mit grippeähnlichem Krankheitsbild und möglichen
schweren Komplikationen.
Die meisten Infektionen verlaufen aber ohne irgendwelche Symptome und haben eine lebenslange Immunität zur Folge.
Am besten hält man sich die vor allem nachts lästigen Pappataci mit
Insektenschutzmitteln vom Leib. Unter einem Moskitonetz mit eine
Maschenbreite unter 2 mm zu schlafen, hilft auch. Der Luftaustausch ist
darunter dermaßen gering, dass man sich fragt, was nun schlimmer ist,
ersticken oder Blut spenden.