Donnerstag, 15. Juli 2010

Pappataci: Jetzt beißen sie wieder

Kaum etwas kann sie vom Quell ihrer Begierde fern halten. Durch landläufige Moskitonetze fliegen sie glatt hindurch. Der Angriff erfolgt lautlos. Ein leiser Flügelschlag über der Haut, ein schneller Biss und weg sind sie. Schon manch einem haben
sie Ligurien gründlich verleidet. Pappataci heißen die kleinen Biester
hierzulande und jetzt ist ihre Zeit.
Was zunächst teuflisch juckt, hinterlässt bei den meisten Menschen kaum Spuren. Bei den Beißern handelt es sich um Sandmücken (Phlebotosmus papatasi), von der Gruppe der „Pool"-Sauger. Sie ritzen mit ihren breiten Mundwerkzeugen die Haut an und saugen dann den so entstehenden „Pool" aus Blut und Lymphe auf. Und das ohne vorherige Betäubung, wie von der Stechmücke gnädig praktiziert. Deshalb empfindet man wohl die Angriffe der Pappataci als besonders unangenehm.

Sandmücken sind rund ums Mittelmeer weit verbreitet und durch ihre großen Flügel leicht zu erkennen. Sich ihnen auszusetzen ist mitunter nicht ungefährlich.

Die Blutsauger können das Pappataci-Fieber übertragen, auch Toskana-Fieber genannt, eine Viruserkrankung mit grippeähnlichem Krankheitsbild und möglichen schweren Komplikationen.
Die meisten Infektionen verlaufen aber ohne irgendwelche Symptome und haben eine lebenslange Immunität zur Folge.

Am besten hält man sich die vor allem nachts lästigen Pappataci mit Insektenschutzmitteln vom Leib. Unter einem Moskitonetz mit eine Maschenbreite unter 2 mm zu schlafen, hilft auch. Der Luftaustausch ist darunter dermaßen gering, dass man sich fragt, was nun schlimmer ist, ersticken oder Blut spenden.