Ist Ihre Stromrechnung auch so hoch, obwohl Sie so wenig da sind?
Seit 2010 gilt bei Enel der Tarif „bioraria". Der Strom
ist seither an Werktagen von 19.00 bis 8.00 morgens, sowie an Samstagen
und Sonn- und Feiertagen billiger. An
Werktagen von 8.00 bis 19.00 Uhr
kostet er dafür mehr. Die Stromrechnung wurde damit deutlich
durchschaubarer, aber letztlich sparte der Kunde nur bei konsequenter
Planung seiner Haushaltsabläufe.
Seit einigen Monaten wirbt der Energie-Versorger Enel aggressiv für den Tarif Semplice Luce
Sogar am Telefon, während man in Deutschland weilt und auf alles
gefasst ist, aber nicht auf ein Gespräch mit einem italienischen
Call-Center. Lohnt sich ein Wechsel?
Auch bei Semplice Luce muß man scharf rechnen. Für die
ersten 225 KW im Monat zahlt man 0,197 Euro pro Kilowatt, für jede
weitere Kilowattstunde 0,394 Euro (jeweils ohne Mehrwertsteuer). Der
Tarif gilt für ein Jahr.
Bei einem Jahresverbrauch von
1216 KW kämen dabei in unserem Fall 96 Euro weniger im Jahr heraus. Im
Kleingedruckten findet man die Fußangel: Non-residenti zahlen zusätzlich
im Monat eine Pauschale von 14,50 Euro. Schon platzt die Seifenblase.
Aber vielleicht könnte man den Anbieter wechseln, in Deutschland eine Sache von ein paar Klicks im Internet. Aber in Italien?
2007 hat auch Italien den Strommarkt liberalisiert, doch de
facto hält Enel - zu 39% noch in Staatshand - bis heute ein Monopol. 85%
aller Italiener beziehen ihren Strom von diesem Energiekonzern.
So
sind eben auch die meisten Ferienhausbesitzer Enel-Kunden und werden mit
Strom versorgt, der zu über 43% aus teuren Erdgas-Importen produziert
wird.
Seit der Liberalisierung tut sich etwas auf dem Markt. 2008 stieg der Düsseldorfer Energie-Riese E.ON in Italien ein und bietet heute den Stromkunden den günstigsten Tarif, wenn man dem Vergleichsportal facile.it glauben darf.
Wer sich die Mühe macht, die Suchmaske mit seinem Jahresverbrauch in KW und dem Jahresverbrauch in der fascia oraria F1 (in Prozent) zu füttern, kommt mit ziemlicher Sicherheit zu einem anderen Ergebnis für die Enel-Jahreszahlungen, als das Vergleichsportal. Das liegt daran, daß dort der Tarif für Einheimische, sprich residenti, zu Grunde gelegt wird. Die meisten Ferienhausbesitzer haben aber ihren Hauptwohnsitz immer noch in ihrem Heimatland und zahlen in Italien deutlich mehr.
Die Ersparnis bei einem Anbieterwechsel dürfte für die meisten im Bereich von 20 - 50 Euro im Jahr liegen. Der Aufwand lohnt sich also kaum. Man denkt mit Schrecken daran, die Abbuchung neu zu organisieren.
Es bleibt alles beim Alten. Wir können uns also entspannen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Sie können Ihren richtigen Namen oder nur Ihre Initialen verwenden,
oder sich einen Phantasienamen geben. Machen Sie bei "Ich bin kein Roboter" ein Häkchen, das vermeidet Spam