Montag, 29. Dezember 2014

Ferienhaus: Beim Strom sparen

Kraftwerk-Schornstein von Enel
Ist Ihre Stromrechnung auch so hoch, obwohl Sie so wenig da sind?
Seit 2010 gilt bei Enel der Tarif „bioraria". Der Strom ist seither an Werktagen von 19.00 bis 8.00 morgens, sowie an Samstagen und Sonn- und Feiertagen billiger. An
Werktagen von 8.00 bis 19.00 Uhr kostet er dafür mehr.  Die Stromrechnung wurde damit deutlich durchschaubarer, aber letztlich sparte der Kunde nur bei konsequenter Planung seiner Haushaltsabläufe.

Seit einigen Monaten wirbt der Energie-Versorger Enel aggressiv für den Tarif Semplice Luce Sogar am Telefon, während man in Deutschland weilt und auf alles gefasst ist, aber nicht auf ein Gespräch mit  einem italienischen Call-Center. Lohnt sich ein Wechsel?

Auch bei Semplice Luce muß man scharf rechnen. Für die ersten 225 KW im Monat zahlt man 0,197 Euro pro Kilowatt, für jede weitere Kilowattstunde 0,394 Euro (jeweils ohne Mehrwertsteuer). Der Tarif gilt für ein Jahr.

Bei einem Jahresverbrauch von 1216 KW kämen dabei in unserem Fall 96 Euro weniger im Jahr heraus. Im Kleingedruckten findet man die Fußangel: Non-residenti zahlen zusätzlich im Monat eine Pauschale von 14,50 Euro. Schon platzt die Seifenblase.
 
Aber vielleicht könnte man den Anbieter wechseln, in Deutschland eine Sache von ein paar Klicks im Internet. Aber in Italien?

2007 hat auch Italien den Strommarkt liberalisiert, doch de facto hält Enel - zu 39% noch in Staatshand - bis heute ein Monopol. 85% aller Italiener beziehen ihren Strom von diesem Energiekonzern.

So sind eben auch die meisten Ferienhausbesitzer Enel-Kunden und werden mit Strom versorgt, der zu über 43% aus teuren Erdgas-Importen produziert wird.

Seit der Liberalisierung tut sich etwas auf dem Markt. 2008 stieg der Düsseldorfer Energie-Riese E.ON in Italien ein und bietet heute den Stromkunden den günstigsten Tarif, wenn man dem Vergleichsportal facile.it glauben darf.

Wer sich die Mühe macht, die Suchmaske mit seinem Jahresverbrauch in KW und dem Jahresverbrauch in der fascia oraria F1 (in Prozent) zu füttern, kommt mit ziemlicher Sicherheit zu einem anderen Ergebnis für die Enel-Jahreszahlungen, als das Vergleichsportal. Das liegt daran, daß dort der Tarif für Einheimische, sprich residenti, zu Grunde gelegt wird. Die meisten Ferienhausbesitzer haben aber ihren Hauptwohnsitz immer noch in ihrem Heimatland und zahlen in Italien deutlich mehr.

Die Ersparnis bei einem Anbieterwechsel dürfte für die meisten im Bereich von 20 - 50 Euro im Jahr liegen. Der Aufwand lohnt sich also kaum. Man denkt mit Schrecken daran, die Abbuchung neu zu organisieren.

 Es bleibt alles beim Alten. Wir können uns also entspannen. 

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