Samstag, 12. November 2011

Wandertag: Start und Ziel Boscomare

Wanderung im Nebel
Boscomare im Hinterland von San Lorenzo al Mare, pittoresk und sehr gepflegt, aber leider bar jeder Bar, ist Ausgangs- und Endpunkt unserer heutigen Wanderung. Noch verwehren uns Nebelfetzen den Blick auf unser Etappenziel Pietrabruna, gegenüber, auf der
anderen Seite des Flüsschens Tana. Vom großen Parkplatz aus geht es durch die Gassen nach oben. Am Kirchplatz rechts vorbei gelangen wir ans Ende des Dorfes. Steineichen prägen ab jetzt das Bild

Schilder am ScheidewegDer Ziehweg ist bequem zu laufen. Gemächlich geht es etwa 90 Minuten bergan, den rotweißen Markierungen und der Mountainbike-Route 707 folgend. Wenn die Nebel aufreißen bieten sich zauberhafte Ausblicke bis zum Meer. Unterwegs kommen wir an einem Jäger-Camp vorbei. Tauben leben gefährlich in diesen Tagen. Bei der Kapelle San Salvatore erreichen wir schließlich bei 770 m Höhe den Kamm. Hier scheiden sich die Geister. Auf den Monte Faudo? Nach Castellaro? Wir nehmen erstmal einen Schluck aus der Rotweinflasche und dann den Pfad unterhalb der Kapelle nach Pietrabruna.
 

San SalvatoreEs geht leicht bergab durch Olivenhaine. Den Abzweig nach rechts Richtung Pietrabruna könnte man glatt verpassen, so unauffällig ist die rot-weiße Markierung angebracht. Freundlicherweise hat jemand zusätzlich ein Schild in die Zweige gehängt, das die Herbststürme aber kaum überleben dürfte. Erste Gemüsegärten kündigen schließlich Pietrabruna an, das wir nach insgesamt zweieinhalb Stunden unangestrengter Gehzeit über die Via Antico Macello betreten.

Etappenziel PietrabrunaEinkehr in der Bar / Trattoria Giardano. Die hübsche Terrasse mit Blick auf unser Ziel Boscomare ist leider geschlossen, so geben wir vor dem Lokal für die alten Männer auf der Piazza Giovanni XXIII die Nachmittagsunterhaltung ab. Gestärkt ziehen wir wieder los, zurück zur Via Antico Macello.

Von dort führt nach kurzer Zeit eine Gasse über einen linker Hand halb verborgenen Torbogen nach unten auf die Strada Valle. Die Strada Provinciale hat uns wieder. Wir folgen dem Schild Richtung Boscomare, verlassen aber gleich wieder die asphaltierte Straße, dem Wanderwegweiser abwärts folgend. Vorbei an den Feldern und Gewächshäusern einer großen Gärtnerei geht es stetig hinunter in die Talsohle des Rio Tana. Hier könnten Elfen wohnen.

Hinter der alten Brücke über das Flüßchen halten wir uns rechts und beginnen den Anstieg nach Boscomare. Jetzt wird es nochmal anstrengend.

Brücke über den San LorenzoWir stoßen schließlich auf den geteerten Weg Richtung Friedhof, den wir - dem Wegweiser folgend und Boscomare schon fest im Blick - wieder verlassen, uns steil nach oben haltend. Durch die Hintertür gelangen wir ins Dorf. Der Weg endet direkt bei unserem Auto.

Vier bis fünf Stunden dauert dieser abwechslungsreiche Rundweg, je nach Gangart.

Wanderstiefel sind auf dieser Wanderung im Hinterland Liguriens nicht unbedingt erforderlich, gute Profilsohlen aber schon. Das Wetter ändert sich schnell und auf dem Kamm weht immer ein Wind, also etwas Warmes einpacken - und Regenschutz, egal zu welcher Jahreszeit. Man weiß ja nie.