
Handys breit machen. Man befindet sich also auf seiner Sonnenliege am Strand bei Capo Sant´Ampelio quasi schon in Frankreich und das 7 km vor der Grenze.
Wer die Willkommens-SMS nicht gelesen oder nicht verstanden hat, für den wird in diesen Regionen jedes Telefonat zum Auslandsgespräch, mit entsprechenden Kosten. Die Frequenzüberstrahlungen beginnen in Bordighera am Capo Sant´Ampelio und führen dann entlang des Lungomare Argentina, an dessen Ende sich ein Stück „Italien" anschließt. Auf der Höhe von Vallecrosia setzen sich wieder die Franzosen durch und so geht es weiter, wie Flecken auf dem Fell eines Leoparden, bis zur Grenze bei Ponte San Ludovico. Auch das Antike Fürstentum Seborga ist demnach eine französische Enklave.
Den italienischen Telefongesellschaften ist das Problem bekannt. Die französischen Normen sind weit weniger restriktiv und erlauben Signalstärken, die deutlich über denen der Italiener liegen. Um das Problem zu lösen, müsste die Konkurrenz einfach ihr Signal herunterfahren, sie denkt aber gar nicht daran.
Auch an den Grenzen zu Slowenien, Österreich und der Schweiz ist die Netzpiraterie ein bekanntes Phänomen. Der Handybesitzer kann dem aber ganz einfach einen Riegel vorschieben, indem er in den Telefoneinstellungen die Netzwahl von „automatisch" auf „manuell" stellt und den eigenen Anbieter ausgewählt.
Und: WIND-Kunden sind aus irgendeinem Grund nicht betroffen und telefonieren mitunter sogar günstiger.